Das Ph\u00e4nomen des Hate-Watching hat in den letzten Jahren an Popularit\u00e4t gewonnen. Dabei handelt es sich um die gezielte Praxis, Sendungen anzuschauen, die den Zuschauer \u00e4rgern, nur um sich anschlie\u00dfend in den sozialen Medien lustvoll dar\u00fcber zu \u00e4rgern. Dieses Verhalten kann durch die Aussch\u00fcttung von Gl\u00fcckshormonen wie Oxytocin und Serotonin im Gehirn erkl\u00e4rt werden. Aber auch der soziale Vergleich spielt eine entscheidende Rolle: Die Zuschauer f\u00fchlen sich durch das L\u00e4stern \u00fcber die Sendung anderen gegen\u00fcber \u00fcberlegen und erleben dadurch eine Art Schadenfreude. Dies erschafft ein Gemeinschaftsgef\u00fchl und st\u00e4rkt die Bindung zwischen den Zuschauern, die gemeinsam ihre Missbilligung \u00e4u\u00dfern. Das Ph\u00e4nomen des Hate-Watching tritt vor allem bei Sendungen auf, die als schlecht oder nervig empfunden werden. Dabei werden Gl\u00fcckshormone tats\u00e4chlich durch negative Emotionen wie Hass ausgesch\u00fcttet. Trotz der kurzfristigen Befriedigung, die das Hate-Watching bietet, gibt es jedoch auch negative Auswirkungen: Es kann zur Verbreitung und zum Erfolg fragw\u00fcrdiger Sendungen beitragen und eine negative Atmosph\u00e4re in den sozialen Medien schaffen. Das Ph\u00e4nomen des Hate-Watching ist also nicht nur ein neurologisches und psychologisches Ph\u00e4nomen, sondern hat auch gesellschaftliche Auswirkungen, die nicht zu untersch\u00e4tzen sind.
Hate Watching: Eine genervte, aber glückliche Erfahrung
Tipp der Redaktion
Sophie Becker
Sophie Becker ist eine engagierte Kulturjournalistin, die mit ihrer Liebe zur Kunst und ihrem tiefen Verständnis für kulturelle Zusammenhänge begeistert.
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