In Deutschland wird der Mangel an bezahlbarem Wohnraum immer spürbarer. Trotz des dringenden Bedarfs an neuen Wohnungen wurden im vergangenen Jahr weniger Wohnungen fertiggestellt als von der Bundesregierung angestrebt. Die Zahlen der Fertigstellungen lagen jedoch etwas besser als befürchtet.
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 294.400 Wohnungen fertiggestellt, was leicht unter dem Vorjahreswert liegt. Damit hat die Bundesregierung ihr Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen verfehlt. Bundesbauministerin [Name] bezeichnete die Lage am Bau als stabil. Trotzdem stieg die Zahl der geförderten Wohneinheiten um mehr als 20 Prozent an. Allerdings wurden einige Bauvorhaben wegen des Anstiegs der Kreditzinsen und Baukosten verschoben oder abgesagt. Die Baubranche klagt über fehlende Neuaufträge und Stornierungen bereits geplanter Projekte, und die Baugenehmigungen gehen seit Monaten zurück. Dies hat zur Folge, dass die Neubaulücke in Deutschland derzeit bei 600.000 Wohnungen liegt und sich auf 830.000 Wohnungen erhöhen könnte. Ein Grund für die stockenden Bauvorhaben ist der Fachkräftemangel, der zu Verzögerungen führt. Die Zeit von Genehmigung bis Fertigstellung eines Baus hat sich auf 24 Monate verlängert.
Trotz teilweise positiver Entwicklungen, wie dem Zuwachs bei den geförderten Wohneinheiten, bleibt der Wohnungsbau in Deutschland hinter dem Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zurück. Verbände fordern mehr staatliche Förderung, um dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken.